Jetzt auch Benimmregeln für Magaluf

Dass die Exzesse auf dem Ballermann in den letzten Jahren überhandgenommen haben, ist bereits seit längerem bekannt. Um dies einzudämmen, wurden hier im letzten Jahr zahlreiche Vorkehrungen getroffen und Regeln eingeführt, die die Partytouristen erziehen sollten.
Doch nun hat bereits die zweite Partyhochburg der Insel das gleiche Problem: In Magaluf, wo hauptsächlich Briten feiern, werden die Partys immer exzessiver und aggressiver und die Anwohner, Hoteliers und Politiker leiden zunehmend unter dieser Situation. Teilweise wird sogar noch wilder gefeiert als am Ballermann- viele Magaluf- Touristen waren dort schon und fanden es langweilig.
Um die Situation zu entschärfen und die Kämpfe zwischen Hooligans, die sexuellen Exzesse, den hemmungslosen Alkoholkonsum und die Anzahl betrunkener Personen, die- nicht selten halbnackt- schlafend auf der Straße oder am Strand liegen zu reduzieren, wurden nun auch für Magaluf Benimmregeln eingeführt.
Durch die neu eingeführten Regeln orientiert sich die Regierung am Beispiel von Palma, wo letztes Jahr am Ballermann das Trinken in der Öffentlichkeit verboten wurde. In Magaluf ist es nun laut der neuen Regeln verboten, zwischen 22 und 8 Uhr im Freien Getränke zu sich zu nehmen. Der Verkauf alkoholischer Getränke soll zudem um Mitternacht enden. Außerdem darf man sich jetzt nur noch an der Playa oder in unmittelbarer Strandnähe „oben ohne“ aufhalten, während organisierte Kneipentouren nun strenge Vorgaben einhalten müssen und Lokalbesitzer von nun an keine sexuellen Handlungen in ihren Räumlichkeiten mehr fördern dürfen.
Das sind strenge Regeln, die plötzlich gelten und an die sich von einem Tag auf den Anderen alle halten müssen. Die Umsetzung all dieser Vorschriften scheint fast unmöglich- das sehen auch viele Touristen und Bürger so. Am Beispiel des Ballermanns konnte man ja bereits beobachten, dass die Verordnungen nicht viel gebracht haben- wieso sollten die noch strengeren Regeln im wilderen Magaluf also wirken? Sogar ein Polizist sieht dem ganzen eher skeptisch entgegen.
Ähnlich sieht es auch Hotelierverband- Chef Darder, der daher direkt noch einen Plan B aufgestellt hat: sollten die Verbote keine Verbesserungen bewirken, können die Partytouristen immer noch vertrieben werden- indem die Hotelpreise steigen und Magaluf niveauvoller und familienfreundlicher gestaltet wird. Denn durch eine höhere Preisklasse wird auch ein höheres Publikum angelockt werden- das vermutlich nicht so stark eskaliert.