Fast jedes europäische Land hat seinen Anteil am berühmtesten Pilgerweg der Welt: Dem Jakobsweg. Auch auf Mallorca beginnt eine Teilstrecke des Weges, der allerdings nur wenige Kilometer lang ist. Pilger erhalten auf dem heiligen Berg Puig de Randa, einige Kilometer westlich von Palma, den Pilgerpass (Credencial del Peregrino), der unterwegs in den Herbergen und Pilgerstätten abgestempelt wird. Zwischen den steilen Felswänden des Berges wurden nacheinander ab dem 13. Jahrhundert drei Klosteranlagen errichtet, jedes für sich einzigartig und Orte der Besinnlichkeit. Der Jakobsweg startet vom Zweithöchst gelegenen Kloster, dem Santuari de Sant Honorato und führt über den Ort Llucmajor bis nach Palma, wo man mit der Fähre oder dem Flugzeug zum spanischen Festland übersetzt.
Entlang des mallorquinischen Jakobsweges liegen allerdings keine interessanten Pilgerstätten, die man besichtigen könnte. Als traditionell katholisches Land hat Mallorca für Pilger viel mehr zu bieten. Auf der ganzen Insel verteilen sich Klosteranlagen, imposante Kirchen und Einsiedeleien. Sehr gut ausgebaute und beschilderte Wanderwege führen vorbei an gemütlichen Herbergen und durch eine unvergleichliche Landschaft. Wer die innere Einkehr und die Verbundenheit mit der Natur sucht, wird sie hier finden.
Wandert man vom Santuari de Sant Honorato zum Beispiel in nördliche Richtung, stößt man in wenigen Kilometern bereits auf die Eremita de la Pau, weiter zur Eremita de Sant Miquel und dem Santuari de Bonany. Bis hinauf nach Can Picafort liegen noch kleinere Orte wie Petra, Maria de la Salud oder Santa Margalida mit ihren schönen Pfarrkirchen. Von Can Picafort kann man dann einen Abstecher nach Inca machen, vorbei am Santuari de Santa Magdalena und weiter nach Palma oder nach Westen in die Berge der Traumanta-Gebirgskette. Dort liegt auch eines der beliebtesten Ziele für Pilger auf Mallorca: Das Monasterio de Lluc, wo die Schutzheilige Mallorcas, die Mare de Déu de Lluc, verehrt wird. Viele nutzen diese Klosteranlage für den Ausgangspunkt einer mallorquinischen Pilgerreise, denn entlang des Traumanta-Gebirges liegen einige katholische Heiligtümer, wie die Eremita de nostra Senyora del Refugi, die Pfarrkirche St. Bartomeu in Sòller, die Eremita de Trinitat und die Kartäuse in Valdemossa. Ein guter Endpunkt ist auch hier Palma mit der Kathedrale La Seu.